Barfußgehen ist gesund – doch wo liegen mögliche Risiken?
Barfußlaufen wird oft als natürliche Methode angepriesen, um die Füße gesund zu halten. Und das stimmt auch – zumindest teilweise. Besonders wohltuend ist es auf Gras, Sand oder Waldwegen. Doch was passiert, wenn wir zu Hause den ganzen Tag barfuß auf hartem, ebenem Boden laufen? Auch hier gilt die goldene Regel: alles in Maßen. In diesem Artikel erfahren Sie, wann Barfußlaufen sinnvoll ist – und wann es zu Überlastungen oder Schmerzen führen kann.
Warum barfuß gehen?
Beim Barfußlaufen werden Fußmuskeln aktiviert, die beim Tragen von herkömmlichem Schuhwerk oft nur wenig beansprucht werden. Es kommt dabei auch stark auf die Art der Schuhe an, die man normalerweise trägt. Hier finden Sie 5 Tipps zur richtigen Schuhwahl.
Doch zurück zum Thema. Barfußlaufen fördert das Gleichgewicht, trainiert kleine stabilisierende Muskeln und lässt die Füße „atmen“. Wer sich in der Natur bewegt oder auf wechselndem Untergrund läuft, stimuliert damit die Nervenenden auf natürliche Weise und kräftigt die Fußmuskulatur. Ideal sind dafür weicher Rasen, Kies oder Waldboden.

Wo liegt das Problem?
Zu Hause bewegen wir uns meist auf harten, flachen Böden – sei es Parkett, Fliesen oder Laminat. In solchen Umgebungen verliert das Barfußgehen seine natürliche Wirkung. Der Fuß erhält keine Reize zur Haltungsveränderung, die Bewegung wird monoton, und eine gezielte Stimulation verschiedener Fußbereiche bleibt aus.
Die Folge: Wer dauerhaft barfuß auf glatten Böden geht, kann genau das Gegenteil bewirken – nämlich eine Überlastung bestimmter Strukturen und eine schleichende Schwächung des Fußgewölbes, insbesondere bei genetischer Veranlagung.
Was hilft? Zuhause sollten Sie lieber auf geeignetes Hausschuhwerk setzen. Tauschen Sie klassische Pantoffeln gegen orthopädische oder sogenannte Gesundheitsschuhe aus. Diese werden häufig vom medizinischen Fachpersonal getragen – kein Wunder, denn sie verbringen den ganzen Tag auf den Beinen und benötigen Schuhe, die Stöße abfedern, das Fußgewölbe unterstützen und auch nach vielen Stunden bequem bleiben. Wer sich daran orientiert, tut seinen Füßen definitiv etwas Gutes.

Woran merkt man, dass etwas nicht stimmt?
Wenn das Fußgewölbe überlastet wird, können Schmerzen in den Fußsohlen oder Fersen auftreten, oder Sie haben nach längerem Stehen das Gefühl von „Plattfüßen“. Auch Müdigkeit oder Schmerzen in Knien und Rücken können darauf hindeuten, dass Barfußlaufen in den eigenen vier Wänden eher kontraproduktiv ist. Wenn Sie sich in dieser Beschreibung wiederfinden, werfen Sie einen Blick auf unsere weiteren Empfehlungen.
Was können Sie konkret tun?
Ein möglicher Lösungsansatz ist das Abwechseln verschiedener Untergründe. Wenn möglich, gehen Sie ab und zu barfuß über Gras, Sand oder Kieselsteine. Zu Hause tragen Sie idealerweise die genannten Gesundheitsschuhe oder Barfuß-Hausschuhe, die den Fuß stützen, ihn aber nicht einengen. Zusätzlich empfehlen wir Übungen zur Stärkung des Fußgewölbes, zum Beispiel kleine Gegenstände mit den Zehen aufheben, auf den Zehenspitzen oder Fersen gehen oder die Fußsohlen mit einem Ball dehnen. Und nicht zuletzt: Probieren Sie Fußausrichtungssocken aus – sie entspannen die Zehen, fördern die Durchblutung und lindern Spannungen nach einem langen Tag.

Fazit
Barfußgehen kann sehr wohltuend sein – vorausgesetzt, man tut es im richtigen Umfeld. In der Natur: ja! In der Wohnung: besser mit Bedacht. Denn harte, ebene Böden bieten dem Fuß keine Abwechslung und können langfristig mehr schaden als nützen. Interessieren Sie sich für weitere Tipps zur Fußpflege zu Hause? Dann lesen Sie unseren Artikel Fußpflege: 7 Ratschläge und Tipps für zu Hause.